Als Nähanfänger hat man es nicht leicht: einerseits ist man voller Tatendrang – andererseits scheut man zu große Herausforderungen. Einen einfachen Einstieg verspricht die AllesDrin-Tasche von Farbenmix. Der Onlineshop lässt keine Zweifel zu: „Nähanfänger beginnen am Besten mit der Variante ohne Reißverschluss und ohne Boden. Da der Reißverschluss aber einfach zwischen zwei einzelne Stoffteile gefasst wird, ist er relativ leicht anzunähen.“
Ich habe die AllesDrin-Tasche für euch testgenäht und berichte hier von meinen Erfahrungen.
Der Onlineshop bietet Komfort
Der Kauf des E-Books klappt unkompliziert per Onlineshop. Für 4,50€ bekommt man zwei PDF Dateien (Schnittmuster und Anleitung) nach Zahlungseingang freigeschaltet. Mithilfe eines extra dafür angelegten Accounts findet man das E-Book in seiner eigenen Bibliothek. Dort lassen sich alle bei Farbenmix gekauften E-Books verwalten und auch downloaden. Das ist super praktisch, denn so gehen die gekauften Schnittmuster auch nach einem abgeschmierten Laptop nicht verloren, und sind jederzeit via Internet abrufbar. Wer es lieber klassisch mag, kann sich das ganze auch für 6,50€ + Versandkosten als Papierschnittmuster nach Hause bestellen.
Auch die PDF-Dateien selbst überzeugen auf dem ersten Blick: Die Anleitung kommt mit stolzen 23 Seiten daher, inkl. Bildmaterial. Die Anleitung der großen Tasche ist in acht Seiten beschrieben, die der kleinen Variante in sechs Seiten. Außerdem gibt es zum Schluß noch ein paar Impressionen, zu Beginn der großen und der kleinen Tasche lässt sich jeweils eine Material-Liste finden.
Nun muss das Schnittmuster nur noch ausgedruckt, ausgeschnitten und zusammengeklebt werden. Auch hier ist alles richtig gemacht worden: Die Angaben stimmen überein und das Schnittmuster ist nach ein bisschen Bastelarbeit bereit.
Das Schwierige steckt im Detail
Ich bin der Empfehlung im Onlineshop gefolgt und habe mich direkt an die kleine Variante gesetzt. Eine gute Entscheidung, denn mir wäre die große Tasche als klassische Handtasche deutlich zu groß. Die kleine Version entspricht nach meinem Geschmack eher einer Standartgröße, der Begriff klein ist evtl ein wenig irreführend.
Während die Fotos zur Anleitung der großen Tasche augenscheinlich das Nähen einer bestimmten Tasche dokumentieren, erwarten mich bei der kleinen Version Fotos unterschiedlicher Taschen. Und gerade das sorgt für mich als Nähanfängerin für große Irritation. Dort, wo die Fotos eigentlich den Beschreibungstext klar veranschaulichen sollen, entstehen Zweifel durch die inkonsistenten Bilder. Zudem ist das verwendete Material recht fröhlich zusammen gestellt, was sicherlich eine schöne Tasche zaubert, mich aber mehrfach darin verunsichert, wo denn nun das Material auf rechts und wo auf links gezeigt wird. Welcher Teil noch Bestandteil des Außen- oder Innenstoffs ist – oder vielleicht ein ganz anderes Stückchen zeigt.
Fortgeschrittenere Nähfreunde mag das nicht weiter stören. Auch wer die Tasche zuvor in groß genäht hat, wird mit der Anleitung der kleinen Tasche einfacher zurecht kommen. Nähanfänger wie ich jedoch geraten hier so manches Mal in Stolperfallen. Letztlich aber lässt sich die Handtasche zusammenähen, wenn auch mit dem ein oder anderen Unsicherheiten.
Das modulare System
Die Tasche lässt sich vielfältig gestalten. Das zeigen nicht nur die Fotos im Onlineshop und die Impressionen am Ende der Anleitung. Auch der Text verspricht:
„Sowohl die große, als auch die kleine Tasche lassen sich in unterschiedlichen Variationen nähen. Egal ob mit oder ohne eingesetztem Boden, ob mit oder ohne Reißverschluss, für jeden Zweck ist das Richtige dabei.“
Im Prinzip stimmt das auch, allerdings haben es auch hier Nähanfänger in der kleinen Variante etwas kniffelig. Während an einer Stelle die Möglichkeit des Anbringens einer Schlaufe für Schlüsselkarabiner erwähnt wird, finden sich keine Erklärungen dazu, wie die Tasche mit Reißverschluss und eingesetztem Boden zusammengenäht wird. Zwar existiert der Boden im Schnittmuster, in der Anleitung selbst findet er aber keine Erwähnung mehr. Gerade Nähanfänger finden hier schwer bis gar nicht den passenden Einsprungspunkt. Hier fehlt leider ein kurzer Hinweis darüber, wie die entsprechenden „Module“ angebracht werden, bzw. einen Verweis auf die entsprechende Stelle in der Anleitung zur großen Tasche.
Fazit
Farbenmix hat mit der AllesDrin-Tasche eine gute Nähanfänger-Tasche gezaubert. Leider ist die Anleitung der kleinen Tasche für Einsteiger an manchen Stellen verunsichernd und irreführend. Letztlich aber trotz der kleinen Makel auch für Anfänger nähbar. Das modulare Konzept der Tasche ist eine großartige Idee, kommt aber in der Anleitung leider ewas zu kurz. Insgesamt eine gute Tasche und ein Schnittmuster auf das man gerne mehrmals zurückgreift.
Habt Ihr auch schon Erfahrungen mit der AllesDrin Tasche gemacht? Wie waren eure Eindrücke gewesen, und wie sieht eure Handtasche aus? Habt ihr ein Schnittmuster an das ihr euch noch nicht herangetraut habt, und gerne einmal von mir getestet bekommen möchtet?
Hinterlasst mir einen Kommentar, ich bin auf eure Nachrichten gespannt ♡
PS:
Wer sich dafür interessiert, wie man einen heruntergesetzten Reißverschluss in die AllesDrin Tasche einfügt, der sollte sich dieses Tutorial von mipamias nicht entgehen lassen.