Die neue Desigual-Jeansjacke ist toll. Selbst gemacht ist sie aber sogar noch etwas besonderes. Ich möchte euch zeigen, wie ich meine ganz eigene Jeansjacke im Desigual-Stil gemacht habe: als noch frische Nähfreundin und ganz ohne Schnittmuster.
Eigentlich ist die Jacke nicht schwer zu nähen und ganz so viel Material braucht man dafür auch nicht. Hier eine kleine Auflistung dessen, was ich für meine Jeansjacke benötigt habe:
- Jeansjacke
- Futter-/Unterstoff für die Ärmel
- Stoff für die Ärmel
- Stick/-Webbänder
- Bündchenstoff
Plan und Material
Mein Projekt startete mit dem Ersteigern einer Jeansjacke auf Ebay. Ruckzuck war sie angekommen, anprobiert, für gut befunden und einmal ordentlich gewaschen. Im Gegensatz zur original Desigual-Jacke, habe ich mich ganz bewusst für einen dunklen Jeanston entschieden, da ich ihn persönlich einfach schöner finde.
Nun ging es um die Planung: Ganz klar, die Ärmel müssen ersetzt werden. Außerdem wollte ich ein paar verschiedenen Stick-/Webbänder haben, um sie über der Tasche (auf einer Seite) anzunähen, sowie unten, als Abschluss. Bevor ich mir die passenden Bänder suchte, hatte ich die entsprechenden Stellen ausgemessen, damit am Ende auch alles gut passt.
Ich bestelle in der Regel all diese Sachen bei Dawanda. Entsprechend hatte ich mir einen Cordstoff für die Ärmel bei Valentina Stoffe und die Stickbänder bei Nayka gekauft. Der Bündchenstoff ist von Stoffe Cultur. Den Futterstoff ist ein alter Ikea-Baumwoll-Stoff für den ich bislang keine Verwendung gefunden hatte.
Es geht los: Nähte trennen und Stoffe zuschneiden
Nun also ran an die Jacke. Zunächst trennte ich vorsichtig die Nähte auf. Wobei das mit dem Vorsichtig-sein in meinem Fall gar nicht so einfach war, da die Jacke doch erstaunlich gut vernäht war. Ich brauchte ganz schön viel Ausdauer und Geduld, aber am Ende waren die Ärmel ab.
Anschließend benutzte ich die Ärmel als Schnittmuster. Also wurde auch der Ärmel an sich geöffnet, sodass er nicht mehr als Schlauch auf dem Tisch liegt, sondern flach als Vorlage dienen kann. Der Unterstoff und der Oberstoff werden aufeinander gelegt (achtet auf das Muster! Es sollte in die richtige Richtung zeigen). Dann noch den alten Ärmel darauf und alles schön mit Stecknadeln feststecken, damit nun nichts mehr verrutscht.
Oberstoff und Unterstoff nun ohne zusätzliche Nahtzugabe entlang des Ärmels zuschneiden. Euer Ärmel sollte eine Nahtzugabe bereits beinhalten. Achtet darauf, dass sie nicht eingefaltet ist, oder sich sonst irgendwie versteckt hat. Der Ärmel sollte glatt auf den Stoffen aufliegen.
Nun den Ärmel vorsichtig lösen und weglegen. Oberstoff und Unterstoff schön aufeinander lassen und gegebenfalls wieder feststecken. Anschließend knappkanntig links auf links absteppen. So verhindert ihr, dass nachträglich irgendetwas verrutscht.
Das ganze machen wir nun auch für den zweiten Ärmel. In meinem Fall waren sie wirklich identisch, dass ich nur einen Ärmel komplett auftrennen musste. Dies muss aber nicht immer so sein. Also sicherheitshalber den ganzen Spaß auch nochmal mit dem anderen Ärmel machen. Damit am Ende auch alles gut passt.
Ärmel annähen und fertigstellen
Nun müssen die Ärmel wieder dort angenäht werden, wo die alten abgenäht wurden. Ich habe dafür die Seitennaht der Jeansjacke etwas weiter aufgetrennt um besser heran zu kommen. Dieser Teil ist sehr fummelig und ich brauchte zwei Anläufe, bis der Ärmel richtig gesessen hat, am Ende lohnt sich aber die Mühe und wir haben zwei angenähte (und noch offenen) Ärmel.
Den Ärmel drehen wir jetzt auf links, um ihn zuzunähen. Anschließend wieder auf rechts drehen und einmal anprobieren. Gleiches machen wir auch mit dem anderen Ärmel. Passt alles so, wird alles mit einem Zickzack-Stich nachgenäht, damit die Ärmel auch wirklich halten und nicht später irgendwann einmal abfallen. Die Ziernaht auf dem Jeansstoff können wir jetzt auch nochmal nachsteppen.
Zum Schluss habe ich meinen Ärmeln mit Bündchenstoff einen Abschluss genäht. Hierbei musste ich ein Stück des Ärmels abschneiden, da er mir ansonsten zu lang gewesen wäre. Ihr könnt den Ärmel auch anders gestalten, z.B. mit einem Teil des ursprünglichen Jeansärmel.
Wer noch nie einen Bündchenstoff verwendet hat, und nicht weiß, wie man diesen annäht, dem kann ich dieses Video empfehlen:
Stick-/Webbänder als besondere Details
Nun haben wir es beinahe geschafft. Am Ende werden die Stickbänder angenäht. Dazu schneidet ihr sie entsprechend zu und befestigt sie mithilfe von Stecknadeln. Achtet darauf, dass ihr die Bänder nicht zu knapp abschneidet, da ihr das vordere Ende und das hintere Ende ein wenig einschlagen müsst, um einen sauberen Abschluss zu haben.
Und…
Fertig! Die Jeansjacke ist geschafft. Wer mag, kann sie noch mit Applikationen, Knöpfen oder anderen Details bunter und farbenfroher machen.
Ich hoffe, ich habe euch mit dieser Anleitung ein wenig dabei helfen können, euch eure eigene Jeansjacke im Desigual-Stil zu nähen. Traut euch und probiert es aus, es ist wirklich nicht sehr schwer. 😉
Mega tolle Idee – die werd ich mir mal mopsen 🙂 Hab nämlich im Schrank schon lange eine ungetragene Jacke liegen. So kann ich ihr zu einem zweiten Leben verhelfen 🙂
Liebe Grüße,
Anni von annimamia.de
Nur zu, die Idee ist zum Mopsen da 🙂
Ich bin auf dein Ergebnis gespannt! Vielleicht magst du es mal zeigen, wenns fertig ist 🙂
Liebe Grüße,
Eva